STOP KILLING REFUGEES
Am 05.08.2023 haben wir gemeinsam mit No Border Assembly und vielen anderen vor der Vertretung der EU-Kommission in Berlin gegen den EU-Tunesien-Deal und die tödliche EU-Flüchtlingspolitik protestiert.
Wir dokumentieren hier unseren Redebeitrag zu der Protestaktion.
Wir haben vor einem Jahr zusammen mit vielen Gruppen und Organisationen der Flüchtlingsbewegung die Kampagne “Bleiberecht für alle – statt Chancenfalle“ gestartet. Ein Grund war, dass wir die Regierungsentscheidungen genau beobachten wollten. Die neue bundesdeutsche Regierung hatte gerade erst einen Koalitionsvertrag unterschrieben, in dem eine gute Botschaft nach der anderen stand. Aber was wir seitdem erleben, ist weit entfernt davon. „Mehr Fortschritt wagen“ war das Motto dieses Vertrags, aber alles, was wir erleben, ist ein Rückschritt nach dem anderen. Statt Verbesserungen, wie dort versprochen, sehen wir eine weitere Aushöhlung von Menschenrechten!
Vielleicht fragt ihr euch jetzt: Was hat das mit der EU und mit Tunesien zu tun? Viel! Alles hängt zusammen! Die tunesischen Behörden veranstalten Hetzjagden auf Flüchtlinge im Land. Sie fangen vor allem schwarze Menschen ein, verschleppen sie in die Wüste an die Grenzen nach Libyen und Algerien und setzen sie dort aus. Nicht wenige sterben dort! Und die EU? Die EU hat einen schmutzigen Deal mit Tunesien geschlossen. Da ist die Rede von einer „Partnerschaft gegen Menschenhandel und Menschenschmuggel“. Aber was die EU hier als menschenfreundliches Handeln ausgibt, ist nicht mehr und nicht weniger als die Verletzung von Menschenrechten. Wir nennen diesen Deal, der Menschen der tunesischen Willkür aussetzt, menschenverachtend und mörderisch! Der schmutzige Deal mit Tunesien ähnelt selbst am ehesten Menschenhandel!
Und Deutschland? Im Koalitionsvertrag steht: „Asylverfahren müssen fair, zügig und rechtssicher ablaufen!“ Was für eine Lüge! Nicht nur, dass die deutsche Regierung die EU-Pläne unterstützt. Die Innenministerin Nancy Faeser hat gerade erst ihre eigenen Pläne vorgestellt, wie Flüchtlinge einfacher abgeschoben werden sollen. Und Deals mit Tunesien und anderen nordafrikanischen Staaten spielen dabei eine große Rolle. Auch die Außenministerin Annalena Baerbock war bereits in Tunesien und hat diesem Deal unterstützt. Und die neuen EU-Pläne – die der Abschaffung auch der letzten Reste einer sinnvollen Flüchtlingspolitik dienen – hat sie inklusive diesem Deal gelobt. Frau Baerbock von den Grünen – der Partei, die sich doch so gerne als Freund der Flüchtlinge präsentiert!
Wenn in der EU von europäischen Werten gesprochen wird, fragen wir uns, was das sein soll. Menschenrechte scheinen jedenfalls nicht dazu zu gehören. Bei Deals, wie dem deutschen und europäischen mit Tunesien scheint der Handel mit Menschen schon eher Teil dieser Praxis zu sein. Im Grunde eine alte europäischer Tradition – die Wurzeln liegen in Sklavenhandel und Kolonialismus. Es wird Zeit, die Täter zu benennen, die im Bundestag und auch die in der europäischen Kommission! Und wir fordern beide auf, Menschenrechte zu achten! Und das bedeutet unter anderem auch:
Weg mit dem schmutzigen Deal mit Tunesien! Keine Auslagerung von Flüchtlingen hinter die europäische Grenze! Und eine menschenwüridge Behandlung von Flüchtlingen in ganz Europa!
Il y a un an, nous avons lancé la campagne “Droit de rester pour tous – au lieu d’un piège à opportunités” avec de nombreux groupes et organisations du mouvement des réfugiés. L’une des raisons était que nous voulions suivre de près les décisions du gouvernement. Le nouveau gouvernement fédéral allemand venait de signer un contrat de coalition dans lequel les bons messages se succédaient. Mais ce à quoi nous assistons depuis est loin de l’être. “Oser plus de progrès” était la devise de ce traité, mais tout ce à quoi nous assistons n’est qu’un recul après l’autre. Au lieu des améliorations promises, nous assistons à une nouvelle érosion des droits de l’homme!
Vous vous demandez peut-être maintenant : Quel est le rapport avec l’UE et la Tunisie? Beaucoup de choses! Tout est lié! Les autorités tunisiennes organisent des chasses à l’homme contre les réfugiés dans le pays. Elles capturent surtout des personnes noires, les emmènent dans le désert aux frontières de la Libye et de l’Algérie et les y abandonnent. Un grand nombre d’entre eux y meurent! Et l’UE? L’UE a conclu un accord sordide avec la Tunisie. Il y est question d’un “partenariat contre la traite des êtres humains et le trafic de migrants”.
Mais ce que l’UE fait passer ici pour une action respectueuse de l’homme n’est ni plus ni moins qu’une violation des droits de l’homme. Nous qualifions ce deal, qui expose des personnes à l’arbitraire tunisien, de méprisant et d’assassin! Le deal sordide avec la Tunisie ressemble lui-même le plus à un trafic d’êtres humains!
A year ago, we launched the campaign “Bleiberecht für alle – statt Chancenfalle” together with many groups and organisations of the refugee movement. One reason was that we wanted to observe the government decisions. The new German government had just signed a coalition agreement, which contained one good message after another. However, what we have been experiencing since is far from it. “Dare to make more progress” was the motto of this contract, but all we experience is one step backwards after another. Instead of improvements as promised there, we see another erosion of human rights!
Perhaps you are now asking: What does this have to do with the EU and Tunisia? A lot! Everything is connected! The Tunisian authorities organise hunts on refugees in the country. They mainly capture black people, drag them into the desert to the Libyan and Algerian borders and expose them there. Quite a few die there! And the EU? The EU has made a dirty deal with Tunisia. There is talk of a “partnership against human trafficking and human smuggling”. However, what the EU presents here as humanitarian action is nothing more and nothing less than the violation of human rights. We call this deal, which exposes people to Tunisian despotism, inhuman and murderous! The dirty deal with Tunisia even most closely resembles human trafficking!
And Germany? The coalition agreement states: “Asylum procedures must be fair, rapid and legally secure!“ What a lie! Not only does the German government support the EU plans. The Minister of the Interior, Nancy Faeser, has just presented her own plans for making it easier for refugees to be deported. And deals with Tunisia and other North African countries play a major role in this. The Federal Foreign Minister, Annalena Baerbock, has also already been to Tunisia and supported this deal. And she applauded the new EU plans – which also serve to abolish the last remnants of a sensible refugee policy – including this deal. Ms. Baerbock from the Green Party – the party that likes to present themselves as a friend of the refugees!
When European values are spoken of in the EU, we wonder what that is supposed to be. In any case, human rights do not seem to be part of it. In deals such as the German and European one with Tunisia, trading in humans seems to be part of this practice. Basically, an old European tradition – the roots are in slave trade and colonialism. It is time to name the offenders, those in the Bundestag and also those in the European Commission! We prompt both to respect human rights! That means, among others: